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Rückblick: Das Hamburger Fußball-Jahr 2021

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Foto: IMAGO / osnapix

Der große Rückblick: Einen knappen Tag vor dem Jahreswechsel blicken wir noch einmal auf das abgelaufene Hamburger Fußball-Jahr 2021 zurück. Erst war Corona lange Zeit wieder präsent, dann durfte aber doch wieder gekickt werden. Hier gibt’s die ganzen Höhepunkte im Überblick.

„Dieses Silvester wird anders“, habe ich an selber Stelle im vergangenen Jahr geschrieben. Und auch dieses Jahr begleitet uns die Corona-Pandemie mehr denn je durch die letzten Stunden des Jahres. Die neue Omikron-Variante hat erneut für Kontaktbeschränkungen gesorgt. Es dürfen sich maximal zehn Leute zusammen treffen und feiern. Etwas weniger Trist war dafür das Amateurfußball-Jahr 2021, die ersten Monate mal ausgeklammert. Trotzdem haben wir alle in diesem Jahr viele tolle Momente erlebt, viel diskutiert und auch gerne mal gestritten. Nun wollen wir das Jahr 2021, aus der Sicht des Hamburger Amateurfußballs, noch einmal Revue passieren lassen. Dafür haben wir die Top-Momente aus 2021 wieder hervorgekramt und in einem  Jahresrückblick aufgearbeitet. Wir wünschen beim Lesen viel Spaß!

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Januar: HFV setzte sich ein Ultimatum – Das Pandemie-Chaos

Der Januar des neuen Jahres startete schon nach wenigen Tagen mit einer schlechten Nachricht für alle Amateurfußballer:innen. Der Lockdown in Hamburg wurde weiter verlängert und das damit zusammenhängende Fußball-Verbot, was seit November 2020 galt, behielt weiterhin seine Gültigkeit. Klar war schon damals: Fußball würde frühestens Ende Februar wieder gespielt. Das hielt viele Amateurvereine aber nicht davon ab, die Planungen für die neue Saison voranzutreiben. Beispielsweise Curslack-Neuengamme bastelte schon fleißig am Kader für die kommende Saison. Einer der „schmerzhafteren“ Abgänge dürfte es in diesem Zusammenhang von Marvin Schalitz gegeben haben, der zu Voran Ohe wechselte. Fast zeitgleich setzte sich der Hamburger Fußball-Verband zudem ein Ultimatum, was einen möglichen Abbruch anging. Das bedeutete damals konkret, dass wenn bis zum 27./28. Februar nicht wieder gespielt werden sollte, dass dann die Saison abgebrochen werden musste. Eben jenen Plan kritisierte kurz darauf NFV-Spielleiter Jürgen Stebani sehr scharf, da aus seiner Sicht die Entscheidung zu früh getroffen wurde. Offiziell seinen neuen Posten bekam zudem Marius Nitsch, als Cheftrainer des USC Paloma. Er sollte zum Sommer Steffen Harms ablösen. Als „Gewinner“ des Januars konnten sich zudem Teutonia 05 und Altona 93 fühlen, die das Glück hatten, mit einer Ausnahmegenehmigung weiter trainieren zu dürfen. Zum Abschluss des Januars übertraf sich zudem die TuS Dassendorf mal wieder selbst und gab die Verpflichtung des Ex-HSV-Profis Zhi-Gin Lam bekannt.

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Februar: Verband ruderte zurück – Verbandstag als Entscheidung

Den Februar eröffnete in diesem Jahr der SC Victoria Hamburg und verkündete die Rückkehr von Nico Sorgenfrey als Manager im Hamburger Amateurfußball. Sorgenfrey hatte zuvor, nach seiner Station bei Teutonia 05, im Fußball pausiert. Seinen Verbleib an der Dieselstraße verkündete zudem BU-Trainer Jan Haimerl, der die Barmbeker erst kurz zuvor übernommen hatte. Nur kurz darauf folgte dann die Überraschung: Der HFV, der erst kurz zuvor verkündet hatte, die Saison Ende Februar abbrechen zu wollen, wenn bis dahin nicht wieder gespielt werden würde, ruderte zurück. Plötzlich wollte der Verband nicht mehr selbstständig abbrechen, sondern den digitalen Verbandstag darüber entscheiden lassen. Innerhalb des Hamburger Amateurfußballs sorgte diese Entscheidung für viel Unverständnis bei den Klubs, die das auch deutlich formulierten. Zudem beantragte der FC Eintracht Norderstedt die Erlaubnis beim Amt, wieder trainieren zu dürfen. Für Kontinuität sorgte derweil der TSV Sasel, der mit Trainer Danny Zankl verlängerte. Zudem sollte zur neuen Saison Finn Apel zum TSV-Team stoßen. Derweil kündigte Mert Kepceoglu vom Meiendorfer SV sein Karriereende an, hatte er in den vergangenen Monaten beim MSV auch einiges erlebt. Und auch der Fußball rückte für die Hamburger Teams immerhin wieder in greifbarerer Nähe, weil Sportstaatsrat Christoph Holstein dies in Aussicht stellte. Des Weiteren gab Johannes Höcker seinen Abgang zum Saisonende beim HSV Barmbek-Uhlenhorst bekannt, ließ seine Zukunft vorerst aber offen. Zudem planten die meisten Teams bereits den Kader für die neue Saison. Dazu zählte neben BU auch der SV Rugenbergen, oder der TSV Buchholz 08, bei dem Manager Simon Beecken sein Amt abgab und mit Torben Bellmann seinen Nachfolger präsentierte.

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März: HSV II  und T05 melden für 3. Liga – HFV bricht Saison ab

Der März ist bekannt für seine großen Entscheidungen im Bereich des Amateurfußballs, war auch in diesem Jahr wieder ordentlich turbulent. Den Anfang machte dabei die zweite Mannschaft des HSV, die etwas überraschend die Meldung für die 3. Liga abgegeben hatte. Da ließ sich Teutonia 05 nicht lumpen und legte nur wenige Tage später selber nach. Einen Aufstieg gab es am Ende aber für beide Vereine nicht. Stattdessen bekam Hamburgs Fußball überraschend eine Perspektive durch Bürgermeister Peter Tschentscher, die allerdings streng an die Inzidenz geknüpft war. Nahezu zeitgleich ließ der Hamburger Fußball-Verband auf seinem außerordentlichen Verbandstag über die Saison-Fortführung abstimmen, wogegen sich die Vereine allerdings entschieden. Dafür sollte aber der Lotto-Pokal regulär zu Ende gespielt werden. Beim HSV Barmbek-Uhlenhorst hingegen wanderten zunehmend mehr Spieler ab und Altona 93 wehrte sich vehement gegen einen möglichen Re-Start der Regionalliga Nord. Schleswig-Holstein hatte zu diesem Zeitpunkt seine Pforten für die Fußballplätze nämlich schon wieder geöffnet. Doch in Hamburg folgte schnell der Rückschlag, denn weil die Inzidenzen gestiegen waren, wurden mögliche Öffnungen nicht durchgeführt. Dementsprechend blieben in Hamburg die Plätze weiterhin dicht. Derweil rüsteten zahlreiche Vereine weiter für die neue Saison auf und verpflichteten munter neue Spieler. Zwar kündigte der Hamburger Senat Ende März einige Pilotprojekte für den Sport an, stattgefunden haben diese allerdings erst Wochen später. Da war längst alles wieder normal geöffnet.

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April: Hollerieth fliegt – Seidel erklärt – NFV bricht Saison ab

Während die Regionalliga Nord im April weiter auf dem Abstellgleis stand und auf eine Rückmeldung über Abbruch oder Fortsetzung aus der Politik wartete, entschied sich Concordia wie schon im Vorjahr erneut gegen eine Regionalliga-Meldung. Präsident Matthias Seidel begründete dies mit dem unklaren Rahmen in der Corona-Pandemie. Kurzerhand nahm Cordi dann auch die Transfer-Planungen auf und holte neben Johannes Höcker und Fatih Urmurhan innerhalb von wenigen Wochen auch noch Hischem Metidji. Zeitgleich kam es bei Regionalligist Teutonia 05 zum großen Paukenschlag. Der Klub trennte sich, obwohl die Lage in der Liga noch ungeklärt war, von Trainer Achim Hollerieth und Jan-Philipp Rose übernahm interimsweise den Cheftrainerposten. Der Nachfolger war mit Dietmar Hirsch zwar schnell gefunden, dieser stieg allerdings erst zum Sommer als Trainer ein. Und während der Hamburger Senat weiter auf Einschränkungen im Bereich des Sportes setzte, um die Pandemie einzudämmen, holte sich BU mit dem Streit um Lukas Benner wieder neue Unruhe ins Haus. Beide beschuldigten sich öffentlich gegenseitig, dass die Gegenseite Fehler gemacht hätte. Ihren großen Monat hatte im April auch die „Initiative Praxis – Fußball“, die ihren Gegenkandidaten für den Spielausschussvorsitz beim HFV präsentierte. Frank Flatau stellte sich Joachim Dipner entgegen. Derweil mischte sich sogar der Hamburger Sport-Bund intensiver in die Gespräche rund um das Sportverbot ein und forderte ein klares Ende dieser Zeit von der Politik. Und zu guter Letzt entschied sich dann auch der Norddeutsche Fußball-Verband für einen Abbruch der Saison, weshalb es erneut keine Auf- und Absteiger in der Spielzeit gab.

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Foto: KBS-Picture

Mai: Fußball darf spielen – AFC verweigert Pokal-Teilnahme

Alles neu macht der Mai heißt es so schön und der Mai hielt auch direkt einen Kracher bereit. T05 bekam unter Auflagen vom DFB die Lizenz für die 3. Liga, auch wenn es zu dem Zeitpunkt bereits kaum noch eine Chance auf den Aufstieg gab. Der Hamburger Fußball-Verband entschied sich zudem gegen eine Meldung beim „Finaltag der Amateure“ und nach der ersten Mai-Woche stellte Hamburg erneut Lockerungen in Aussicht, was die Corona-Beschränkungen anging. Cordi kaufte derweil weiter munter ein und verpflichtete unter anderem Ian-Prescott Claus vom SC Victoria Hamburg, T05 schnappte sich den Sohn von Ex-Paderborn-Sportchef Przondziono. Krach gab es im Mai dafür mal wieder bei BU, dessen Vorstand sich mit einigen Fans in den sozialen Netzwerken ordentlich stritt. Dabei ging es im Kern immer noch um die Entlassung von Trainer Marco Stier. In der Oberliga lief derweil das Transferfenster richtig heiß. Seyhmus Atug wechselte zu Cordi, Samuel Hosseini verließ BU und wechselte nach Sasel und Ebenezer Utz ging ebenfalls an den Bekkamp. Zudem war es den Teams ab dem 22. Mai wieder offiziell erlaubt, gegen den Ball zu treten. Ein kollektives Aufatmen wer im gesamten Hamburger Amateurfußball nach so vielen Monaten Pause zu spüren. Zwar gab es kurzzeitig noch Diskussionen darüber, ob der Sport mit oder ohne Körperkontakt durchgeführt werden sollte, diese erledigten sich aber recht schnell. Altona 93 schnappte sich derweil gleich fünf Spieler aus der U19 des ETV und entschied sich zeitgleich gegen eine Teilnahme an der vom HFV geplanten DFB-Pokal-Runde, in der der Teilnehmer, unter den Regionalligisten, für die erste Hauptrunde ausgespielt werden sollte. Quasi mit Ende des Monats wurden zudem weitere Lockerungen vom Hamburger Senat beschlossen.

Frank Flatau

Foto: Norbert Gettschat

Juni: Flatau löst Dipner ab – Gesundheitsamt ärgert Norderstedt

Endlich wurde es langsam aber sicher wieder sportlich im Hamburger Amateurfußball, wobei zuerst der digitale HFV-Verbandstag anstand, bei dem Frank Flatau Joachim Dipner als Vorsitzenden des Spielausschusses ablöste. Zeitgleich wurde auch der Pokal-Plan des HFV beschlossen, zwischen Norderstedt und Teutonia 05 den Teilnehmer für die erste DFB-Pokal-Runde auszuspielen, wogegen Dassendorf aber rechtliche Schritte prüfte. Letztendlich fand die Begegnung zwischen beiden Teams aber statt. Am 08.06 war es dann endgültig für den Sport wieder so weit, dass alle Bereiche ohne Begrenzungen wieder öffnen durften. Im Nachgang ein wegweisender Tag, denn bis heute hat der Outdoor-Sport seitdem keine nennenswerten großen Einschränkungen mehr hinnehmen müssen. Der HSV II legte derweil ordentlich auf dem Transfermarkt los und holte gleich mehrere Talente aus ganz deutlich in den Campus nach Stellingen. Mitte des Monats verkündete der HFV dann seine Pläne über kleinere Staffeln innerhalb der Oberliga, was zu einer Teilung führte. Den wohl schwersten Monat erlebte in dieser Zeit aber der FC Eintracht Norderstedt, der das „Pokal-Spiel“ gegen Teutonia 05 ausrichtete und sich andauernd mit dem Gesundheitsamt Bad Segeberg herumschlagen musste, die zahlreiche Beschränkungen für die Begegnung festlegten. Am Ende setzte sich EN knapp, durch ein Tor von Jan Lüneburg, mit 1:0 gegen T05 durch und zog in den DFB-Pokal ein. Bei BU gipfelte der Stress und Streit dann übrigens in dem Rücktritt von Präsident Frank Meyer, der sein Amt zur Verfügung stellte. Zudem kam es in der ersten Runde des Lotto-Pokals zu einigen ordentlichen Hammer-Begegnungen.

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Foto: KBS-Picture

Juli: Trochowski beendete seine Karriere – Zoff beim Pokalspiel

Groß war der Umbruch im Juli vor allem bei Teutonia 05, die sich von satten 14 Spieler im Vergleich zur Vorsaison trennten. Eintracht Norderstedt angelte sich währenddessen mit Philipp Müller ein ehemaliges HSV-Talent. Apropos HSV: Christian Rahn beendete nach nur einer Saison sein Engagement als Co-Trainer der U21 und setzte sich wieder an die Seite von Marcus Rabenhorst als Trainer der „Dritten“. Der Norddeutsche Fußball-Verband plante zudem auch bereits für die neue Saison und veröffentlichte den offiziellen Spielplan inklusive der Staffeleinteilungen, wobei der Lüneburger SK aufgrund des Abstieges des VfB Lübeck in die Süd-Staffel wanderte. Einen Klops hielt der Juli dann aber doch noch bereit. Denn: Ex-Profi Piotr Trochowski musste wegen anhaltender Probleme mit den Knien doch schweren Herzens seine Fußball-Schuhe an den Nagel hängen. Ein eher unspannendes Los zog zudem EN in der ersten Runde des DFB-Pokals mit Hannover 96, zudem bekam die neue Saison den ersten großen Aufreger. Dieser fand an der Hoheluft statt, als Sasel in der letzten Sekunde ein vermeintlich reguläres Tor aberkannt bekam und Vicky deshalb in die 2. Pokalrunde einzog. Vor allem nach Ansicht einiger Videos hinterließ der Treffer einen faden Beigeschmack, sorgte aber schon früh in der Saison für Diskussionen. T05 schlug zudem auf dem Transfermarkt zu, verpflichtete Kevin Weidlich.

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Foto: KBS-Picture

August: Fischer tritt zurück – Lux übersteht Zusammenbruch

Der August war geprägt vom Start der neuen Liga und der ersten Runde des Lotto-Pokals, die doch einige tolle Begegnungen bereithielt. Zuerst setzte sich Norderstedt knapp mit 2:1 beim Niendorfer TSV durch, dann folgten in der nächsten Runde direkt wieder Oberliga-Partien im Pokal. Besonders doof lief es für Hamm United, die ihr Pokalspiel zwar gewannen, im Nachgang aber am grünen Tisch ausschieden, weil ein nicht spielberechtigter Spieler mit dabei war. Des Weiteren meldete sich Baris Saglam nach unfreiwilligen Chaos-Jahren in Meiendorf zurück und wurde neuer Co-Trainer von Frank Pieper bei Concordia und T05 setzte sich in der zweiten Runde locker bei Osdorf durch. Keine Chance im DFB Pokal hatte zudem Norderstedt gegen Hannover 96, die mit 4:0 gegen den Regionalligisten durchsetzen. Besonders im Monat August war vor allem die Einführung der Schwarmintelligenz bei Concordia. Dort entscheidet fort nun an die Community mit über Wechsel oder ähnliches. Quasi mit dem Saisonstart erwischte es dann direkt den Bramfelder SV, bei dem sich mehrere Spieler in Corona-Quarantäne begeben mussten. Zudem eröffnete die Regionalliga Nord vor satten 2853 Fans mit der Partie zwischen dem VfB Lübeck und der U23 des FC St. Pauli wieder ihre Pforten. Nicht lassen konnte es auch in dieser Phase mal wieder die TuS Dassendorf, mit dem Lennard Sowah den nächsten Ex-Profi an den Wendelweg lotste. Mehr und mehr rückte zudem das 2G-Thema auch im Hamburger Amateurfußball in den Mittelpunkt, allerdings sorgte Yannick Lux mit einem plötzlichen Zusammensacken im Pokalspiel gegen Norderstedt für einen ordentlichen Schrecken. Nach einer überstandenen Operation kam Lux aber zum Glück wieder auf die Beine. Für einen echten Hammer sorgten zum Abschluss des Monats dann noch HFV-Präsident Dirk Fischer und sein Vize Carl-Edgar Jarchow, die ihre Ämter dann beide niederlegten.

Stephan Rahn

Foto: IMAGO / Hanno Bode

September: MSV kassiert Presse ab – Rahn wird Hamm-Boss

Der September begann dann erneut mit einer kleinen Überraschung. Rapper Noor Al-Tamemy löste sein Vertrag bei Cordi, wo er erst wenige Wochen zuvor hingewechselt war, wieder auf und wechselte nach Schleswig-Holstein. Altona 93 schnappte sich derweil auf der Zielgeraden des Transferfensters noch Dren Feka und präsentierte den Neuzugang erst im September. Der Hamburger Fußball-Verband selbst schlug nur wenige Tage danach Christian Okun als den passenden Nachfolger von Dirk Fischer vor, währenddessen der Meiendorfer SV mit dem „Abkassieren“ von Presse-Vertretern am Eingang mal wieder für negative Schlagzeilen sorgte. Rein sportlich gesehen blieben große Überraschungen im September dann aber aus. Einzig und allein der schlechte Saisonstart des SC Victoria Hamburg trieb Trainer Marius Ebbers zunehmend die Sorgenfalten auf die Stirn. Curslack verstärkte sich zudem noch einmal ordentlich und nahm den vertragslosen Ex-Profi Bajram Nebihi unter Vertrag. Und während Christian Okun im Norddeutschen Fußball-Verband bereits zum Vizepräsidenten gewählt wurde, übernahm Christian Rahn, einstiger DFB-Pokal-Held des SC Victoria, den Posten als Manager bei Hamm.

Okun und Fischer

Foto: HFV

Oktober: Okun nun HFV-Präsident – Zusammenbrüche schocken

Das Chaos riss auch im Oktober beim Meiendorfer SV nicht ab. Denn der gerade erst frisch verpflichtete Trainer Göhkan Acar warf nach internen Querelen nach kurzer Zeit schon wieder hin. Ähnlich ging es auch seinen Vorgängern in den Wochen und Monaten zuvor. Währenddessen kündigte AFC-Trainer Andreas Bergmann an, auch bei einem Abstieg von Altona 93 Trainer an der Adolf-Jäger-Kampfbahn bleiben zu wollen. Nur kurz drauf untermauerte Bergmann dieses Versprechen mit der Übernahme des Postens als Jugendkoordinator. Als erster Klub aus Hamburg führte T05 im Oktober auch die 2G-Regel für alle Zuschauer:innen im Stadion ein, weitere Teams zogen später nach. Des Weiteren machte der wohl neue HFV-Präsident Christian Okun den Vereinen Mut, dass es keinen neuen Lockdown für den Sport mehr geben dürfe. Für einen Schock sorgten im Oktober zudem noch zwei Spieler, die auf dem Spielfeld zusammenbrachen. Dazu zählte neben Concordias Berkant Aydin, dessen Fall deutschlandweit Schlagzeilen machte, auch Meiendorfs Ahmed Ak, der ebenfalls ein Krankenhaus besuchen musste. Für leichtes Corona-Chaos sorgte zudem Hamm United im Oktober, weil anhaltende Corona-Infektionen immer wieder für Spielabsetzungen bei den Geächteten sorgten. Getoppt wurde das nur noch von der öffentlichen Schlammschlacht zwischen Altona 93 und dem VfB Lübeck, die sich gegenseitig beschuldigen, mit Absicht wenig Gästefans zugelassen zu haben. Der Fall endete in mehreren öffentlichen Statements beider Klubs. Ende des Monats wurde zudem Christian Okun offiziell zum HFV-Präsidenten gewählt. Einen Gegenkandidaten beim Verbandstag im Grand Elysee gab es aber nicht.

Christoph Holstein

Foto: Heiden

November: Corona-Chaos beim SCN – Holstein kündigt 2G an

So langsam, aber sicher kam auch das Thema Corona wieder mehr in den Hamburger Amateurfußball zurück, besonders mit dem eintreten der kälteren Jahreszeit. Und so sorgte vor allem das Pokal-Spiel von Eintracht Norderstedt beim SC Nienstedten für eine Zäsur, weil dort alle ansonsten üblichen Regeln schlicht und ergreifend nicht eingehalten wurden. Das der HFV im Nachgang gerade einmal eine Mini-Strafe ausgesprochen hat und da noch gegen in Berufung gegangen wurde zeigte deutlich, dass einige Menschen immer noch nicht verstanden haben, wie essenziell wichtig die Einhaltung der Regeln ist, damit der Ball weiter rollen darf. Und mit zunehmender Zeit kam dann auch die 2G-Regel als neuer Standard bei den Amateuren an. So deutlich wie Sport-Staatsrat Christoph Holstein formulierte es aber kaum einer, denn der SPD-Politiker kündigte quasi schon an, dass dieser Standard bald überall gelten werde – auch bei den Amateuren. Allerdings, so stellte sich später heraus, erst ab einer Zuschauerzahl von 250 Personen, welche nicht bei allen Amateurspielen erreicht wird. Besonders emotional war im November auch der Sieg von der TuS Dassendorf bei Concordia, wobei am Abend zuvor TuS-Youngster Tom Muhlack schwer mit dem Auto verunglückt war. Ein Moment, der selbst hartgesottene Fußball-Fans zeigte, dass es eben doch wichtigeres geben kann als das runde Leder und den bekannten grünen Rasen.

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Foto: KBS-Picture

Dezember: Nico Matern verkündet Abschied – Guten Rutsch 

Sehr ruhig und stark von Corona geprägt verlief dann der Dezember in diesem Jahr. Aufgrund der Wetterverhältnisse fielen bereits einige Partien in der Ober- und Regionalliga aus, zudem entschied der HFV, dass außerhalb der Oberliga die Winterpause noch einmal verlängert werden würde. Ansonsten verkündete Teutonia 05 noch den Abgang von Nico Matern in der Winterpause, der sich dem SV Atlas Delmenhorst anschließen wird. Und nun startet in wenigen Stunden bereits das neue Fußball-Jahr 2022.

Die gesamte AFH-Redaktion wünscht allen Leser:innen einen guten Rutsch ins Jahr 2022!

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.