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Oberliga Hamburg

Osdorf-Manager Yavas teilt aus: „Concordia nervt mich“

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Cemil Yavas
Foto: KBS-Picture
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In Hamburgs Amateurfußball kommt es in regelmäßigen Abständen zu den Wünschen bei einigen Klubs, sportlich noch höher angreifen zu können. Einige Vereine nehmen dabei viel Geld in die Hand. Osdorf-Manager Cemil Yavas hat dafür nun Liga-Konkurrent Concordia kritisiert.

Osdorf-Manager Cemil Yavas hat in einem Interview beim „Hamburger Abendblatt“ deutlich Liga-Konkurrent Concordia kritisiert. „Ich gebe zu: Concordia nervt mich. Sie kaufen jeden, der einen Namen hat. Haben einen Riesenkader. Dann kommen sie mit ihrer App mit der Schwarmintelligenz, wo der Trainer nicht mal mehr alleine über die Aufstellung entscheiden kann“, antwortete Yavas auf die Frage, welche Vereine aus seiner Sicht in Hamburg besonders kritisch zu sehen sind, wenn es um das Thema Geld gehen würden. „Cordi kann natürlich tun, was sie möchten, aber für mich geht es da nur noch um Macht und um Kohle. Das ist einfach nicht der Amateurfußball, den ich kenne und liebe“, machte Yavas deutlich. In eine ähnliche Kerbe schlug auch Wolfgang „Karotte“ Krause vom SC Vorwärts/Wacker Billstedt, formulierte seine Kritik aber deutlich defensiver. „Die Vereinsbindung nimmt seit Jahren ab. Früher haben wir mit dem Gegner nach dem Spiel ein paar Bier getrunken. Das gibt es in der Form leider immer weniger. Wir haben das ja in Billstedt erlebt. Wir konnten uns in der Oberliga nicht halten, weil wir nicht bereit waren, jede Summe zu zahlen. Nun gehen wir den Weg mit A-Jugendlichen. Das macht irre Spaß. Wir wissen nur nicht, wie lange wir sie halten können, wenn für sie die ersten guten Angebote eintrudeln. Die Verführung ist dann da“, so Krause. Gerade was das Thema Ablösesummen im Amateurbereich angeht, berichtete Yavas von erstaunlichen Summen. „Die frechste Forderung, die mir gestellt wurde, waren 6000 Euro für einen Spieler, der im Club nicht mal einen Stammplatz hatte. Mir geht dieser ganze Ablösequatsch gewaltig auf die Nerven. Und ich kenne das, seit ich in der Bezirksliga bei Osdorf angefangen habe“, so der TuS-Manager. Diesmal konterte Krause: „Entschädigungsforderungen dürfen halt nicht ins Uferlose wachsen, da muss man wirklich aufpassen. Und man muss ganz klar sagen: Es gibt da einige Vereine im Hamburger Süden, die drehen durch.“

HFC Falke geht anderen Weg – HFV-Statuten sind eigentlich klar

Eine Sonderrolle nimmt dabei wohl der HFC Falke ein, der sich 2014 aus gefrusteten HSV-Fans gründete, nachdem der Klub seine Lizenzspielerabteilung in eine Aktiengesellschaft umwandelte. Präsident Timo Oehlenschläger stellte deshalb klar: „Klar, wenn ein 21 Jahre alter Spieler gehen will, der seit der F-Jugend bei mir ausgebildet wurde, dann möchte ich eine Entschädigung sehen. Aber bei stinknormalen Wechseln ist mir das alles zu überdreht mittlerweile.“ Dabei gibt es in den HFV-Statuten eigentlich eine klare Regelung. Für einen Wechsel innerhalb der Oberliga dürfen demnach maximal 2500 Euro pro Spieler verlangt werden. Die Realität sieht oftmals aber anders aus. „Du bist ja fast gezwungen, diesen Zirkus mitzumachen, wenn du sportlich etwas ambitioniert bist“, ärgert sich Oehlenschläger. Krause ergänzte zudem: „Will der gegnerische Verein den Spieler sperren, kann er das bei einem Wechsel im Sommer bis zum 1. November, bei einem Wechsel im Winter für die komplette Rückrunde. Für den Winter steht sogar ausdrücklich in den DFB-Regularien, dass die Zustimmung des abgebenden Vereins notwendig ist.“ Und so bleiben die Ablösesummen bei den Amateuren wohl weiterhin das Thema.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.