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Regionalliga Nord

Trotz Krottke-Führung: Flensburg zu „abgezockt“ für Altona

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Flensburg, Altona 93
Foto: KBS-Picture

Keine Punkte beim Heim-Debüt in der neuen Saison! Vor 650 Zuschauern kassierte Altona 93 gegen den SC Weiche Flensburg 08 eine 1:3-Niederlage. AFC-Kicker Leon Mundhenk sprach im Anschluss von einer „verdienten“ Pleite. AFC-Cheftrainer Bergmann hob die Entwicklung hervor.

„Man hat gesehen, dass Flensburg abgezockt war und uns das einfach noch fehlt“, fasste Altona-Kicker Leon Mundhenk nach den 90 Minuten am Mittwochabend an der Adolf-Jäger-Kampfbahn zusammen. Zuvor hatten er und seine Kollegen gegen den Meister-Anwärter SC Weiche Flensburg 08 lange gut gehalten und teuer verkauft, am Ende aber dennoch keine Punkte geholt. Dabei war der Start für die Griegstraßler, die im Vergleich zum 0:1 am vergangenen Wochenende gegen Holstein Kiel II nur auf einer Position wechselten, eigentlich kaum besser zu gestalten. Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, da erwischte die Bergmann-Elf den Gast aus dem hohen Norden auf dem falschen Fuß. Dennis Rosin führte auf halblinks einen Freistoß perfekt auf den ersten Pfosten aus, die Weiche-Defensive schlief komplett und dann stand Kevin Krottke völlig blank. Aus sieben Metern stocherte er den Ball in die linke Ecke (6.). Die frühe Führung für den AFC, die in der Folge immer wieder versuchten, Nadelstiche nach vorne zu setzen. Doch wenn die Gäste aus Flensburg das Tempo anzogen, dann mussten sich die Bergmann-Schützlinge oftmals gewaltig strecken. So auch sieben Minuten nach der Führung. Über rechts machte sich Jonah Gieseler auf die Reise und brachte die Murmel dann kurz vor der Grundlinie noch einmal in den Rückraum. Dort rauschte Patrick Herrmann heran und nahm den Ball direkt. Das Leder ging nur knapp vorbei (13.). Sieben weitere Minuten später musste dann erst Keeper Jasin Jashari gegen Giesler selbst retten, ehe ein AFC-Kicker den Ball auf der Linie noch wegkratzte (20.).

Altona 93

Hier war die AFC-Welt noch in Ordnung: Altona 93 bejubelt den Treffer von Kevin Krottke. Foto: KBS-Picture

Weiche mit Blitz-Tor nach der Pause – Hartmann trifft zum 1:3

180 Sekunden später war es dann passiert. Dominic Hartmann brachte einen seiner vielen Bälle per Ecke in die Mitte, am zweiten Pfosten stand Christopher Kramer völlig blank und netzte aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein (23.). Und dennoch hatten wenige der 650 Fans an der Griegstraße das Gefühl, dass der AFC haushoch unterlegen war. Immer wieder wollte der AFC selbst gefährlich werden, scheiterte oftmals aber am letzten Pass. Und so ging es mit einem respektablen 1:1-Remis in die Kabine, auch weil Benjamin Safo-Mensah in der Schlussminute der ersten Halbzeit Kramer im letzten Moment noch am aussichtsreichen Abschluss hinderte (45.). Nach dem Seitenwechsel folgte dann aber die kalte Dusche für den AFC, von der sich die Bergmann-Truppe nicht wieder erholen sollte. 120 Sekunden war der zweite Durchgang alt, als Weiche in Führung ging. Nach einem Eckball von rechts stand am zweiten Pfosten wieder Christopher Kramer völlig blank und musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben (47.). Der Favorit hatte das Spiel gedreht, die Gegenwehr der Hausherren wurde in der Folge immer weniger. Nach etwas mehr als einer Stunde war die Messe dann gelesen. Über Marcel Cornils wurde Dominic Hartmann in die Box freigespielt, kam dann aus halblinker Position aus dem Lauf zum Abschluss und versenkte den Ball dann halbhoch links in den Maschen (69.). Der Schlusspunkt in einem ordentlichen Regio-Spiel.

Altona 93, Weiche Flensburg

Das Blitz-Tor nach der Pause: Christopher Kramer (li.) überwindet AFC-Keeper Jasin Jashari zum 1:2. Foto: KBS-Picture

Mundhenk sieht „verdiente“ Pleite – Bergmann will Entwicklung

„Wie schon gegen Kiel haben wir es in der ersten Halbzeit ganz ordentlich gemacht. Wir wissen aber nicht erst seit heute, dass Flensburg bei Einwürfen und Eckbällen gefährlich ist. Und dann ist es brutal schwer, weil die eine Qualität haben und uns aktuell körperlich auch noch überlegen sind. Alles in allem haben wir verdient verloren, aber die Mannschaft entwickelt sich“, bilanzierte Leon Mundhenk nach dem Abpfiff weiter und ergänzte: „Wir müssen das Beste mit in das nächste Spiel nehmen. Für mich ist es keine Frage der Kraft. Das Problem haben wir nicht. Es sind eher die Sachen, die im Herren-Fußball dann zusammenkommen. Wir können uns zwar nicht größer machen, als wir sind, aber uns in alles reinschmeißen.“ In eine ähnliche Kerbe schlug auch sein Trainer Andreas Bergmann. „Natürlich ist man nicht zufrieden, wenn man 1:3 verliert. Es war aber auch nicht einfach. Wir hatten so viele junge Spieler auf dem Platz. Wir wussten, was uns körperlich erwartet. Man hat gesehen, dass Flensburg viel über Standards kommt. Da haben wir uns lange gut gegen gewehrt und hatten auch gute Aktionen und Konter in der ersten Halbzeit“, erklärte Bergmann und fügte an: „Ich habe den Jungs gesagt, dass egal wie das Ergebnis ist, wir die Zeit für die Entwicklung brauchen. Unter dem Strich, so wie die Jungs sich eingesetzt haben, ist nur das unser Weg. Sie zeigen, dass sie wollen. Das, was wir uns nicht kaufen können, müssen wir selbst entwickeln.“ Als Knackpunkt im Spiel analysierte der AFC-Coach das 1:2. „Ich glaube schon, dass das 1:2 etwas mit den Jungs macht. Wenn wir direkt der Stöpsel gezogen wird, dann löst das was aus. Die einzige Möglichkeit, die wir haben ist den Mund abzuputzen. Wir wissen, dass wir einen langen Weg haben. Man ist enttäuscht, aber mit dem Einsatz bin ich zufrieden“, so Bergmann.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.