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Rückblick: Das Hamburger Fußball-Jahr 2017

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Der große Rückblick: Nur wenige Stunden vor dem Jahreswechsel blicken wir noch einmal auf das abgelaufene Hamburger Fußball-Jahr 2017 zurück. Entlassene Trainer, überraschende Transfers und Fußballgeschichte wurde geschrieben. Hier gibt es alle Höhepunkte noch einmal im Überblick.

Den Raclette-Grill aus dem Keller gekramt, den Champus im Kühlschrank kalt gestellt und das Silvester-Feuerwerk besorgt. Für uns geht mit dem heutigen Tag ein unfassbar aufregendes und emotionales Fußball-Jahr zu Ende. Wir haben viele tolle Momente erlebt, viel diskutiert und auch gerne mal gestritten. Nun wollen wir das Jahr 2017, aus der Sicht des Hamburger Amateurfußballs, aber noch einmal Revue passieren lassen. Dafür haben wir die Top-Momente aus zwölf Monaten 2017 wieder hervorgekramt.

Januar: Der große Ulusoy-Paukenschlag

Wie jedes Jahr war auch der Januar in diesem Jahr von Wechseln geprägt. Robert Subasic verließ den FC Süderelbe, Vincent Boock heuerte beim späteren Aufsteiger Teutonia 05 an. HFV-Boss Dirk Fischer kündigte zudem an, auch im nächsten Jahr weiter Präsident des Hamburger Fußball-Verbandes sein zu wollen. Für die Überraschung im Januar sorgte allerdings einer, der gar nicht mehr gegen den Fußball tritt. Onur Ulusoy gab bekannt, dass er seine berufliche Zukunft nach Koblenz/Bosnien verlegt. Deshalb trat der bei den Hamburg Panthers zurück. Ein großer Schock für alle Futsal-Fans. Am 5. Februar trug Ulusoy dann vorerst das letzte Mal das Panthers-Trikot. Sein Comeback sollte aber nicht allzu lange auf sich warten. Den Top-Transfer im Januar bildeten Tom Bober und Adrian Sousa zu Curslack-Neuengamme.

Februar: Condor-Legenden geben Aus bekannt

Zweiter Tag im Februar und schon sagte die nächste Hamburger Amateurfußball-Legende Adé. Knut Aßmann gab sein Aus als Co-Trainer beim SV Rugenbergen bekannt. Sein Freund Ralf Palapies verlängerte hingegen seinen Vertrag. Wenige Tage später sicherten sich dann die Hamburg Panthers erneut den Hamburger Meistertitel. Alles also wie immer in Hamburg. Denkste! Beim TuS Osdorf fiel mal wieder das Flutlicht aus, die Partie gegen Altona musste länger unterbrochen werden. Zudem segte der DFB Futsal-Trainer Paul Schomann ab und ersetzte den 66-Jährigen durch den Niederländer Loosveld. Für den Kracher im Februar sorgte dann aber der SC Condor, der das Aus von Capitano Alexander Krohn und Max Anders bekannt gab. Die Folgen sollten sich erst Monate später zeigen. Vicky verpflichtete zudem den Weltenbummler Nick Scharkowski. Im Nachhinein ein voller Erfolg, denn der 25-Jährige trifft und trifft.

März: Wenn die Trainer den Klub verlassen

Im März meldete sich dann auch mal die Regionalliga zu Wort – genauer gesagt der damalige HSV-Trainer Dirk Kunert. Dieser gab nämlich seinen Abschied zum Saisonende bekannt. Kein allzu großer Verlust für die Rothosen – sein Nachfolger sollte sehr viel besser machen. Nahezu zeitgleich setzte auch der SV Halstenbek-Rellingen seinen Coach Thomas Bliemeister vor die Tür. Damit endete eine Ära an der Lütten Hall. Eine erfolgreiche Zeit endete auch bei Concordia, die Coach Aki Cholevas nach internen Querelen rausschmissen. Ende des Monats präsentierte Cordi dann auch gleich einen Nachfolger. Florian Gossow sollte die Geschicke am Bekkamp übernehmen. Und auch am letzten Tag des Märzes sorgte der Oberligist, mit seiner Regionalliga-Meldung, für Schlagzeilen. Altona 93 hatte zu diesem Zeitpunkt schon gemeldet.

April: Ohne Überblick durch die Themen

Das größte Missverständnis des Jahres 2017 hat seinen Anfang im April. Frederic Böse kehrte Dassendorf damals den Rücken und wechselte an die Kreuzkriche zu dem noch Landesligisten Teutonia 05. Wirklich viel spielen sollte Böse dort allerdings nie. Zeitgleich schlug „Dasse“ selbst auf dem Transfermarkt zu und holte Jeremy Karikari von Regionalligist Eintracht Norderstedt. Der Pechvogel der Saison startete ebenfalls seine Leidenszeit im April. Tobias Grubba verletzte sich im Spiel gegen Curslack-Neuengamme stark am Finger und musste über Monate pausieren. Auch die Aufstiegsspiele zur Regionalliga Nord verpasste der Keeper. Oberliga-Konkurrent Vicky trennte sich im April zudem von seinem Coach Jasko Bajramovic, auch Sergej Schulz verließ den Verein nach vielen Jahren. Aufgrund der Grubba-Verletzung reaktivierte Altona 93 dann, aus Südafrika, Keeper Josh Du Preez. Eine der wohl kuriosesten Rückholaktionen in diesem Jahr. Kurios war auch der „Nicht-Wechsel“ von Kemo Kranich zu BU, der am Ende doch beim AFC blieb. Außerdem wurde bekannt, dass Tim Jekse beim Wedeler TSV anheuert. Eine richtige Bereicherung für die Großkopf-Truppe. Und auch im April war der Futsal großes Thema, damals versprach uns DFB-Präsident Reinhard Grindel nämlich exklusiv, sich um die Problematik von ausländischen Spielern aus der Ukraine und Brasilien zu kümmern. Auf eine wirkliche Verbesserung warten die Spieler und auch wir bis heute.

Mai: Pokalfinale und junge Hühner machen Dampf

Keine Woche war der Mai alt, da sagte die nächste „Legende“ ade. Andre Tholen gab seinen Rücktritt zum Saisonende bei BU bekannt, nur wenige Tage später zog auch Marius Ebbers nach und wurde kurz darauf Co-Trainer des SC Victoria. Derweil machte die TuS Dassendorf, beim SC Condor, seinen nächsten Meistertitel nahezu perfekt – eine Woche später durfte dann auch offiziell gefeiert werden. Der Mai steht aber, wie kein anderer Monat, für den Umbruch beim Niendorfer TSV. Mit drei Youngstern – Felix Dieterich, Kilian Utcke und Lennard Speck – starteten die NTSV-Verantwortlichen einen großen Umbruch – bis heute mit einem grandiosem Erfolg. In großer Abstiegsnot war die U23 des FC Sankt Pauli. Am Ende retteten sich die Kiezkicker aber doch relativ deutlich und konnten so die Klasse halten. Für den großen Kracher im Mai sorgte übrigens Schiedsrichter Thorsten Bliesch, der im Pokal-Finale dem FC Eintracht Norderstedt „zum Sieh verhalf“. Bliesch hatte ein klares Foulspiel an HR-Keeper Mirko Oest übersehen, die Heyne-Elf gelang quasi mit dem Schlusspfiff der Ausgleich. Im späteren Verlauf schoss Jan-Philipp Rose den Regionalligisten zum zweiten Pokal-Erfolg in Serie. Altona 93 rüstete sich derweil für die anstehenden Aufstiegsspiele zur Regionalliga Nord, die in den ersten Juni-Tagen folgen sollten.

Juni: AFC-Tankstellenparty und Transfer-Karussell

Eine Party in Schwarz-Weiß-Rot, mitten in Celle an einer Tankstelle. Der Altonaer Fußball-Club schaffte im zweiten Anlauf den Aufstieg in die höchste norddeutsche Spielklasse, dementsprechend wurde natürlich von Spielern, Fans und Gönnern gefeiert. Nach dem entscheidenden Sieg gegen Eintracht Northeim wurde besagte Tankstelle in Celle zur Party-Meile umfunktioniert. Die anschließende Bus-Fahrt nach Hamburg verlief feucht fröhlich. Alle anderen Ober- und Regionalligisten machten sich an die Kaderplanungen für die neue Spielzeit. Cem Cetinkaya heuert bei Concordia an, Lennart Müller zog es zum Meister nach Dassendorf. Aber auch der AFC rüstete für die kommende Regionalliga-Spielzeit auf, Jan-Ove Edeling und Arnold Lechler wurden unter anderem verpflichtet. Aber auch Eintracht Norderstedt, die den VfL Wolfsburg im Pokal zugelost bekamen, wurden auf dem Transfermarkt aktiv. Sinisa Veselinovic kehrte an die Ochsenzoller Straße zurück. Für den großen Hammer im Juni sorgte dann aber erneut Altona 93, die mit West Ham United einen richtigen Testspiel-Kracher präsentierten. Und die AFCler sollten sich mit einem 3:3-Remis gar nicht mal so schlecht präsentieren. Ein großes Spektakel für alle Zuschauer.

Juli: Ein optimistischer Aufsteiger und der Start einer Siegesserie

Mitten in der Sommerpause erlitt Concordia Hamburg einen bitteren Verlust. Keeper Tobias Sävke gab sein Karriereende bekannt, nachdem er sich erneut das Band im Knie gerissen hatte. Damit verabschiedete sich ein echtes Urgestein aus der Oberliga. Die neue Saison – sie startete also ohne Sävke. Dafür aber mit den Kickern vom HSV III, die ja unter lautem Jubel in die Oberliga aufgestiegen waren. Trainer Felix Karch zeigte sich optimistisch und gab die Marschrute vor: „Wir steigen definitiv nicht ab!“ Das Auftaktspiel verloren die Rothosen aber beim VfL Pinneberg mit 0:2 – und Karch ist bekanntermaßen mittlerweile nicht mehr Trainer beim HSV III. Besser lief es beim TuS Dassendorf. Denn das erste Spiel gegen den TSV Sasel gewann der Serienmeister mit 2:0 – es sollte der Auftakt einer historischen Siegesserie werden, die erst mit dem ersten Rückrunden-Spiel, eben gegen jenes Sasel, ein Ende hatte.

August: Große Spiele und ein erfolgreicher HSV

Ein Testspiel der Extraklasse: Der Monat August bot für die Anhänger von Altona 93 neben dem Aufstieg in die Regionalliga wohl das große Highlight des Jahres. Denn das 3:3 gegen den englischen Erstligisten West Ham United war schon beeindruckend – dafür lief es in der Regionalliga aber nicht wirklich optimal bei Altona. Besser sah es da schon für die anderen Hamburger Klubs aus. Der HSV II grüßte nach einem 2:1-Sieg gegen Jeddeloh von der Tabellenspitze – auch Eintracht Norderstedt startete nicht schlecht. Und beinahe wäre die Heyne-Truppe sogar im DFB-Pokal erfolgreich gewesen, die 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg kann man durchaus als unglücklich bezeichnen. Denn die Norderstedter konnten mit dem Bundesligisten sehr gut mithalten. Einer verließ Norderstedt aber schon wenige Tage nach dem Pokalkick: Der junge Stürmer Ante-Akira Kutschke wechselte zum Niendorfer TSV – und war dort in der Hinrunde mit sechs Toren in 14 Spielen durchaus erfolgreich und beflügelte den positiven Trend der Niendorfer.

September: Ehm-Skandal und Itos Durchbruch

Der große Aufreger des Septembers fand erst am Ende des Monats statt. Teutonia-Manager Bert Ehm sorgte mit seinem „Sieg Heil“-Ausruf am Ende einer Pressekonferenz für einen Skandal und schlussendlich für die eigene Entlassung. Dieser Vorfall sorgte für viel Diskussionen und Empörung und war wohl  der negative Höhepunkt für den Hamburger Amateurfußball in diesem Jahr. Doch der September hatte auch andere Geschichten zu bieten. So fusionierten die Futsaler der Hamburg Panthers mit dem Hamburger SV. Beim Hamburger SV gab es aber auch im Fußball einiges zu erzählen. Der Japaner Tatsuya Ito zauberte für die U21 des HSV in der Regionalliga, spielte vor allem beim 2:0-Sieg gegen den VfB Lübeck überragend. Dieses Spiel sollte vorerst auch sein letztes für die Reserve des HSV sein. Denn wenig später berief ihn HSV-Trainer Markus Gisdol in die erste Mannschaft. Im Nordderby gegen Werder Bremen kam Ito dann direkt  zum Einsatz. Und auch in Altona gab es wieder einiges zu erzählen. Berkan Algan wurde zum Trainer des Jahres gekürt, Nick Brisevac als bester Spieler ausgezeichnet. Das half im Derby gegen Eintracht Norderstedt aber auch nicht, Altona verlor 0:3. In dem Spiel gab es aber nicht nur drei Tore, sondern auch die Unterkante der Latte wurde dreimal getroffen. Das sieht man ja auch nicht alle Tage.

Oktober: Verrückte Spiele und ein grüner Tisch

Die vierte Runde des Oddset-Pokals hatte es in sich. Da war zum einen ein völlig verrücktes Spiel zwischen dem TuS Osdorf und dem SV Rugenbergen. Nach 60 Minuten stand es bereits 5:5 – ein unfassbarer Zwischenstand. Am Ende konnte sich Osdorf nach Verlängerung mit 6:5 durchsetzen. Durchsetzten konnte sich auch Eintracht Norderstedt im Elfmeterschießen gegen den Niendorfer TSV. Doch die Garstedter setzten dabei Philipp Koch ein, der wenige Tage zuvor vom Platz geflogen war. Das war rechtswidrig, das wurde nach zwei Gerichtsinstanzen dann auch endgültig geklärt. Der Titelverteidiger flog also doch aus dem Pokal. In der Bundesliga sorgte derweil ein 17-Jähriger für Furore. Fiete Arp wurde schnell zum neuen Hoffnungsträger des HSV – aus dem Abstiegskampf konnte er den Dino aber (noch) nicht schießen.

November: Ganz oben und ganz unten

Gleich zu Beginn des Monats jubelte der ganze Blomkamp über den ersten Heimsieg dieser Saison. Der TuS Osdorf hatte alle sieben Heimspiele zuvor verloren, ehe gegen Billstedt mit einem 2:1-Sieg der Knoten platzte. Heimschwäche – dieses Wort trifft auch auf Altona 93 zu. Im November fand das letzte Heimspiel des Jahres in der Regionalliga für den AFC statt – und es wurde wie alle zuvor verloren. Altona war ganz unten in der Tabelle angekommen. Ganz oben stand dagegen schon seit längerer Zeit der HSV II, der Mitte November auch die Herbstmeisterschaft klarmachte. Viel früher hatte sich die TuS Dassendorf in der Oberliga die Herbstmeisterschaft gesichert. Und das mit einem unfassbaren Rekord – alle 17 Spiele der Hinrunde wurden gewonnen! Zum Auftakt der Rückrunde war es dann der TSV Sasel, der „Dasse“ die erste Niederlage beifügte. Alles endet eben irgendwann. Auch die Zeit von Torsten Henke als SVCN-Trainer. Dieser gab bekannt, dass er im Sommer 2018 nach 16 Jahren sein Traineramt aufgibt. Sein Nachfolger wird dann der jetzige Co-Trainer Matthias Wulff. Bei Regionalligist Eintracht Norderstedt gab es hingegen positive Neuigkeiten, so wurde der Vertrag von Trainer Dirk Heyne vorzeitig bis 2019 verlängert.

Dezember: Rücktritte und noch mehr Rücktritte

In der Oberliga findet in der nächsten Saison wohl ein Umbruch statt – auf der Trainerbank. Denn im Dezember gab auch das „Dasse“-Erfolgsduo Martens/Hoffmann bekannt, nach der laufenden Saison aufzuhören. Doch das war erst der Anfang. Denn auch Thorben Reibe vom VfL Pinneberg, Frank Pieper von BU und Christian Woike von Condor treten zur kommenden Saison als Trainer zurück. Ein herber Verlust für die Oberliga, man wird sicher etwas Zeit brauchen, um sich daran zu gewöhnen. Aber eine halbe Saison bleibt ja noch mit der alten Trainerbesetzung – im nächsten Jahr 2018. afh sagt Dankeschön!

Wir wünschen allen unseren Lesern einen guten Rutsch ins Jahr 2018!

Foto (Symbolbild): KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.